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Montag, 22. September 2014

335♥ Und was frühstückst Du so? {Chia Samen - das Superfood der Zukunft}

Wer diesen Post von mir gelesen hat, weiß ja, dass ich mit Figurproblemen zu kämpfen habe.
Im Februar dieses Jahres habe ich begonnen, meine Ernährung komplett umzustellen und ernähre mich seitdem viel gesünder, fettfreier und sehr oft vegetarisch. Manche Mahlzeit bereite ich auch vegan zu, allerdings muss ich gestehen, dass mir mein Kaffee morgens mit richtiger Kuhmilch tausend mal besser schmeckt, wie mit den Alternativen Mandel-, Soja-, Reis- oder Hafermilch.

Bei meinem ausgearbeiteten Ernährungsplan darf ich einen gewissen Prozentsatz am Tag für Kohlehydrate, Fett und Eiweiß essen.
Und auf den benötigten Prozentsatz an Eiweiß am Tag zu kommen ist manchmal gar nicht so einfach.


Deswegen bin ich vor einem halben Jahr auf Chia-Samen gestoßen.
Die Samen der Salbeiart Salvia Hispanica enthalten einen hohen Gehalt an essentiellen, mehrfach ungesättigten Omega -3-Fettsäuren und können somit sogar Fischöl ersetzen. Somit sind sie auch ein ideale Nahrungsergänzung für Vegetarier und Veganer.
100 Gramm Chia Samen enthalten 21, 2g Eiweiß.
Und diese 21g sind für mich der ausschlaggebende Punkt gewesen, diese Flohsamen ähnlichen Körnchen in meine tägliche Ernährung einzubauen.
Und sie enthalten 5x mehr Kalzium wie Milch, das finde ich gerade für meine von der Bestrahlung geschundenen Becken- und Hüftknochen super wichtig.

Wenn ich z.B. Joghurt esse, dann kommt da auch immer ein  halbes Teelöffelchen Chia mit hinein.


Aber am allerliebsten futter ich sie zum Frühstück.
Und zwar als superleckeren Chia-Pudding.
Dafür lasse ich 2 Teelöffel Chia Samen zusammen mit Milch ca. 15 Minuten aufquellen.
Am liebsten verwende ich dafür Fruchbuttermilch. Mit Erdbeer oder Kirsch-Bananen Geschmack.
Das ist echt superlecker!
Die Samen selber haben eigentlich gar keinen Geschmack. Roh gegessen würde ich behaupten, dass sie leicht nussig schmecken. Aber das ist wirklich nur ein Hauch.
Wenn man sie in Flüssigkeit einweichen lässt, so wie ich zum Frühstück, dann verändern sie ihre Konsistenz und "ziehen" Wasser. So wird aus den kleinen trockenen Samen ein dickflüssiges Gel.
Mein Mann sagt immer, das sieht aus wie Fischlaich.
Ok, er hat da schon ein wenig recht, aber schmecken tut es natürlich nicht wie Fischlaich.
Auch wenn er sich genau aus diesem Grund weigert, Chia-Pudding zu essen.

Ich auf jeden Fall mag meinen Pudding zum Frühstück, meistens zusammen mit irgendeinem Obst, das ich dann noch zusätzlich hineinschnibbel.
Das macht wirklich lange satt und meistens meldet sich mein Magen erst kurz vor Mittag wieder.

Magerquark mit Chia Samen und Himbeeren

Und was frühstückst Du so?
Hast Du vielleicht auch schon einmal Chia Samen ausprobiert?

Samstag, 20. September 2014

334♥ Schulluft geschnuppert

Tag der offenen Tür in unserer Grundschule.
Das hieß für mich heute an einem Samstag morgens um 6.00 Uhr aufstehen, für das mittlere Lieblingskind ab 8.00 Uhr die Schulbank drücken (die ja eigentlich ein Stuhl ist) und das jüngste Lieblingskind durfte 2 Schulstunden mal richtige Schulluft schnuppern. 


Pünktlich um 9.30 Uhr fanden Eltern und Kinder sich in der Pausenhalle ein und wurden von der Direktorin, die damals schon eine meiner Lehrerinnen war, begrüßt.
Sie ist eine ganz schön strenge Frau und man hört das auch immer aus ihrem Ton heraus, der ist sehr bestimmend. Und das Lieblingskind ist ein sehr ängstlicher und schüchterner Typ, der für so etwas ganz feine Antennen hat.  Ich hatte schon ein wenig Angst, dass sie komplett dicht macht, wie schon so manches Mal und einfach keinerlei Anweisung befolgt und klammernd an meinem Rockzipfel hängt.
Aber denkste!
Als es irgendwann hieß, dass nun alle schulreifen Kinder zu ihr nach vorne kommen und sich auf den Boden vor die Direktorin setzen sollten, ging meine Jüngste mit ihrer kleinen Freundin aus unserer Nachbarschaft ganz easy nach vorne, ohne dass ich etwas sagen musste.
Puuh, brauchte ich wenigstens mal nicht mit einer vollkommen hysterischen 5jährigen in einer Menschenmenge stehen und mit Engelszungen auf sie einreden, damit sie sich wieder beruhigt und vielleicht doch das macht, was alle anderen Kinder machen.  Sowas ist leider schon oft passiert. Und hängt mir ganz schön nach.
Nach einer Ansprache durften sich alle Kinder ein Zettelchen aus einem Beutel bei der "Chefin" ziehen, auf dem standen die Klassen, in denen man am Unterricht teilnehmen durfte.
Schade, man durfte nur die 1 und 2. Klassen besuchen, in den Jahren davor durfte man auch immer in der 3. und 4. Klasse zuschauen. Wir wollten doch dem mittleren Lieblingskind eine Stunde Gesellschaft leisten. So war der eigentliche Plan.

Ihre beiden kleinen Freundinnen hatten dann beide einen Zettel mit komplett anderen Klassen aus dem Beutel herausgefischt und so habe ich erstmal versucht mir etwas passendes einzutauschen.
Aber alle umstehenden Mamas hatten nicht das gewünschte dabei, also dachte ich mir, Augen zu und durch und darauf hoffen, dass meine Jüngste auch ohne ein bekanntes Gesicht sich auf das Experiment Schule einlässt.
Auch das hat zum Glück besser funktioniert, wie ich gedacht hatte. Zwar war sie den beiden Lehrerinnen extrem schüchtern und verschlossen gegenüber und wollte noch nicht mal ihren Namen verraten, aber etwas anderes hatte ich ja auch nicht erwartet. Immerhin wollte sie nicht auf meinen Arm. Das ist ja schon mal was. :)

In der ersten Stunde gab es Mathematikunterricht und in der zweiten Schulstunde Musik.
Musik hat ihr und mir total gut gefallen, obwohl die Lehrerin eine ganz schön Strenge war und die Kinder schon beim kleinsten Pieps zurechtgewiesen hat. Dabei hat sie immer geguckt wie die Anneliese von Bülent Ceylan. Nur das Gefiepe von der Anneliese hat gefehlt.
Sie haben in der Musikstunde ein Herbstgedicht mit verschiedenen Instrumenten begleitet und das Ergebnis später auf einem Rekorder aufgenommen.
Das hat dem Lieblingskind ganz schön imponiert. Mit großen Augen saß sie da und hat gestaunt und sich gefreut.
Kein Wunder, es hat auch richtig schön geklungen. Und wir haben alle fleißig applaudiert.

Mir ist heute Vormittag auf jeden Fall ein Riesenbalast genommen worden. Zum ersten Mal hat sie gesagt, dass sie nun doch gerne ein Schulkind werden möchte und  das ihr der Unterricht auch ganz viel Spaß gemacht hat.
Sonst hieß es immer: "Nein, ich, ich will im Kindergarten bleiben. In die Schule gehe ich nie!"

Schulluft ist also gar nicht so schlimm.
Im Gegensatz zu dem Gestank von dem großen Hundehaufen, in den das kleinste Lieblingskind dann auf dem Rückweg reingetreten ist. *örghs* 

Donnerstag, 4. September 2014

329♥ Endlich mal wieder etwas für mich genäht.

Obwohl die Sommerferien bei uns in NRW schon vor 2 Wochen zu Ende gingen, kehrt erst jetzt so richtig der Alltag bei uns ein.
4 Wochen weg von zu Hause zu sein, bringt zwar jede Menge Entspannung, aber wenn man dann wieder daheim ist, müssen auch diese 4 Wochen wieder aufgearbeitet werden. 4 Wochen Urlaub, heißt auch Wäsche von 4 Wochen. Und das, obwohl schon einiges in den Waschmaschinen auf dem Campingplatz seine Runden drehen durfte. 

Dann ist das große Lieblingskind in die weiterführende Schule eingeschult worden.
Wow, 5. Klasse.
Wo ist die Zeit nur hin?
Vor genau 20 Jahren habe ich auf dieser Schule (fast) mein Abitur gemacht (wenn ich nicht in meinem jugendlichen Wahnsinn ein knappes 1/2 Jahr geschmissen hätte, was ich aber bis heute noch nicht einmal bereut habe) und es gibt noch einige meiner alten Lehrer. Das Lieblingskind hat z.B. sogar meine alte Kunstlehrerin abbekommen. Die fand ich zwar damals ganz schön ätzend, aber das erzähle ich meiner Großen natürlich lieber mal nicht. Von wegen negativer Beeinflussung und so. 

Auf jeden Fall läuft jetzt alles wieder seine gewohnten Wege und ich habe wieder ein wenig Zeit für meinen Sport und auch ein klein wenig Zeit zum Nähen.
Und weil es morgens und abends schon wirklich immer ganz schön kühl ist, musste unbedingt ein neuer Loop her. Noch in frischen Farben, die noch Lust auf Sonnenschein machen.
Denn mir war der Sommer definitiv zu kurz.
Irgendwie hänge ich vom Kopf her noch irgendwo im Juli fest und warte auf den Hochsommer. Den richtigen. Mit Temperaturen, die einen nachts vor Hitze von einer Seite auf die andere drehen lassen und die Kinder den kompletten Nachmittag im Pool verbringen läßt.
Aber da wir heute schon den 4. September haben, ist das wohl Wunschdenken, dass der Sommer noch kommt. Schade.


Und weil heute RUMStag ist, verlinke ich meinen neuen Loop doch gleich mal dort.

Samstag, 12. Juli 2014

326♥ Seelenstriptease

Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich hier im Blog eigentlich meine Erkrankung nicht groß an die Glocke hänge. Das Blog ist vor 2 1/2 Jahren nur entstanden, weil ich irgendwo meinen Gedankenkrams abladen wollte, schreiben hilft da sehr. Mir zumindest.
Da ich einige Wochen vorher nach vielen vielen Jahren wieder mit dem Nähen angefangen habe, entwickelte sich hier dann doch einiges anders als geplant und es ging nie um das eigentliche Thema, wie ich meinen Alltag mit 3 kleinen Kindern und dem Krebs so manage. Im Blog konnte ich entfliehen, das Schalentier war und ist dann immer ganz weit weg, Ich fühlte mich dann immer so herrlich "normal", kein Mitleid, keine traurigen Blicke, keine guten Ratschläge oder schlaue Sprüche.
Trotz allem spielt meine Erkrankung natürlich außerhalb der Onlinewelt immer noch eine große Rolle für mich, für uns alle. Denn vieles läuft dann doch anders in unserem Familienalltag ab, wie in "normalen" Familien.
Gerade beschäftigt mich das wieder sehr, vor zwei Wochen gab es erst eine Hiobsbotschaft von meiner Proktologin und  am Wochenende kam dann noch ein Arztbrief mit Untersuchungsergebnissen herein, in dem natürlich genau das stand, was ich eigentlich nicht lesen wollte. 

Übermorgen ist es 3 Jahre her, dass ich krebsfrei bin. 3 Jahre geschafft und somit fast auf der sicheren Seite.
Denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor nach der Radio-Chemotherapie erneut an der alten Stelle  anfängt zu wachsen (so etwas nennt man dann Rezidiv), ist in den ersten zwei Jahren nach Beendigung der Therapie am höchsten. Und somit habe ich schon ein weiteres Jahr Land gewonnen.....Tschakka!

Leider habe ich durch meine Erkrankung auch einige Folgeerkrankungen erlitten, die es mir immer noch nicht möglich machen, im normalen Arbeitsleben Fuss zu fassen. Somit ruhe ich seit letztem Jahr bei meinem schwedischen Arbeitgeber als Karteileiche im Personalarchiv, denn momentan bin ich Rentnerin.
Ich habe eine sogenannten EU-Rente auf Zeit.
Mit meiner 80% Behinderung habe ich auch schlechte Aussichten, mich wieder ganz normal ins Arbeitsleben zu integrieren. Leider macht mir mein Stoma {künstlicher Darmausgang} da einen großen Strich durch die Rechnung. Ich bin dadurch total unflexibel geworden, muss mir genau überlegen, wann ich das Haus verlasse und vorausplanen. Selbst eine halbstündige Fahrt zu einem größeren Supermarkt in der Nachbarstadt muss gut überlegt sein. Mal eben spontan ins Auto hüpfen und losfahren ist da nicht. Erst muss die Platte, die dauernd auf meinem Bauch klebt, gecheckt  bzw. ausgetauscht werden, damit mir unterwegs kein unangenehmes Malheurchen passiert.
Und ich muss auch in der körperlichen Verfassung sein, fahren zu können. Denn an manchen Tagen überwiegen Schmerzen, Müdigkeit und die daraus folgende miese Laune. Da ist es einfach besser zu Hause zu bleiben.
Jetzt hat mir meine Ärztin auch noch vor zwei Wochen mitgeteilt, dass ich wahrscheinlich den Rest meines Lebens als Beuteltier herumlaufen werde. :(
Herrje, seit 2 1/2 Jahren warte ich bei jeder Untersuchung darauf, dass sie zu mir sagt: "Frau K., es ist soweit, ihre Strahlenprokitis ist verschwunden, alles sieht super aus, nächste Woche operieren wir und legen den künstlichen Ausgang zurück."
Und nun sowas! Abgefunden habe ich mich damit noch nicht. Will ich auch nicht. Mein Ziel ist es einfach, dass irgendwann einmal wieder alles in Ordnung ist.

Und jetzt der nächste Schocker für mich in Briefform.
Nach der Therapie bin ich aufgegangen wie ein Hefekloß. So richtig!
Die ersten Monate nach den Bestrahlungen konnte ich mich kaum bewegen. Selbst heute, 3 Jahre später habe ich immer noch Probleme mir Socken oder Schuhe anzuziehen.
Sport war also die erste Zeit undenkbar.
Mittlerweile mache ich seit etwas über einem Jahr im Sportverein Zumba und seit Ende Januar gehe ich regelmäßig ins Fitness-Studio. Dort mache ich ebenfalls Zumba und dann noch Aerobic, Zirkeltraining und natürlich so einen Krams wie Laufband, Cross Trainer und was da noch so alles rumsteht.
Zuhause gehe ich dann noch walken und shredde.
Eigentlich sollte man meinen, dass ich bei soviel Bewegung gertenschlank sei, aber denkste.
Im Februar waren es dann auf einmal 47 Kilo!!!, die ich innerhalb von 2 Jahren mehr auf der Waage hatte. Und das alles mit einer vollkommen normalen Ernährung.
Kalorien sind wohl doch Tierchen, die die Kleidung über Nacht enger nähen.
"Normal ist das nicht", fand dann auch meine Hausärztin und verschrieb mir eine Ernährungstherapie und drückte mir zusätzlich eine Überweisung zum Endokrinilogen in die Hand.
Darauf hatte ich so viel gesetzt, dass da endlich die Ursache für mein neues Moppel-Ich gefunden wird.
Und nun kommt dieser Arztbrief, in dem man mir mitteilte, dass man bei der Blutuntersuchung und der anschließenden Messung des Cortisolwertes nichts dramatisches feststellen könnte.
Puuh, das muss ich jetzt erstmal verdauen, heißt es jetzt weiter Ursachenforschung betreiben und wieder beim Arzt "betteln".

Mittlerweile sind es zwar "nur" noch 42 Kilo Zunahme, aber mit 5 Kilo Abnahme in 4 Monaten habe ich mich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Und das trotz eiserne Überwachung der Therapeutin und des vielen Sports.

Und jetzt mache ich das, was mich am Besten von solchen Niederlagen ablenkt....ich schreibe diesen Post und werde mich gleich an die Nähmaschine setzen. Das Patenkind des Lieblingsmannes feiert morgen ihren 4. Geburtstag. Da muss noch ein passendes Geburtstags-Shirt her und ich werde mich  zum ersten Mal an einer Lenkertasche für ihr neues Fahrrad versuchen.
Drückt mir die Daumen das es klappt.
Sowohl die Lenkertasche als auch das meine Waage endlich mal eine ordentliche Abnahme zeigt.
Denn das ist fast noch schlimmer, wie ein "Känguru" zu sein. Das kann man nämlich im Gegensatz zu meinem dicken Hintern nicht sehen.

P.S. Hoffentlich bleibt ihr mir jetzt auch trotz Seelenstripping als Leser erhalten. Dieses Posting kostet mich viel Mut um veröffentlicht zu werden. Aber jetzt habe ich es geschrieben und drücke gleich mit einem tiefen Luftholer auf das orangene Veröffentlichen oben rechts.
Tief einatmen....und los....